Die Peak-Flow-Messung ist ein einfaches, aber wertvolles Instrument zur Überwachung der Atemfunktion. Besonders für Menschen mit Atemwegserkrankungen wie Asthma bietet diese Messmethode wichtige Einblicke in den aktuellen Zustand der Lunge und kann dabei helfen, Verschlechterungen frühzeitig zu erkennen.
Was ist Peak-Flow-Messung? Definition & Grundlagen
Die Peak-Flow-Messung ist ein medizinisches Verfahren zur Bestimmung der maximalen Atemstromgeschwindigkeit beim Ausatmen. Sie misst, wie schnell und kraftvoll eine Person Luft aus ihren Lungen ausstoßen kann. Der gemessene Wert wird als Peak Expiratory Flow (PEF) bezeichnet und in Litern pro Minute (l/min) angegeben.
Diese Messmethode gehört zu den Lungenfunktionstests und ist besonders wertvoll für die Überwachung von Atemwegserkrankungen. Im Gegensatz zu komplexeren Lungenfunktionstests kann die Peak-Flow-Messung einfach zu Hause durchgeführt werden. Sie erfordert keine aufwendige medizinische Ausrüstung und liefert dennoch aussagekräftige Informationen über den Zustand der Atemwege.
Der Peak-Flow-Wert spiegelt hauptsächlich die Weite der großen Atemwege wider. Wenn diese durch Entzündungen, Schleim oder Verkrampfungen verengt sind, sinkt der gemessene Wert deutlich ab. Dadurch eignet sich die Messung besonders gut zur Kontrolle von Asthma, COPD und anderen obstruktiven Atemwegserkrankungen.
Wie funktioniert die Peak-Flow-Messung richtig?
Für eine korrekte Peak-Flow-Messung benötigen Sie ein Peak-Flow-Meter, ein handliches Gerät, das in jeder Apotheke erhältlich ist. Vor der ersten Messung sollten Sie den Zeiger auf null stellen und sicherstellen, dass das Gerät sauber und funktionsfähig ist. Die Messung sollte idealerweise zur gleichen Tageszeit durchgeführt werden, da die Lungenfunktion natürlichen Schwankungen unterliegt.
Die korrekte Messtechnik ist entscheidend für aussagekräftige Ergebnisse. Stehen oder sitzen Sie aufrecht, atmen Sie tief ein und umschließen Sie das Mundstück fest mit den Lippen. Achten Sie darauf, dass keine Luft seitlich entweicht. Atmen Sie dann so schnell und kraftvoll wie möglich aus – nicht lange und gleichmäßig, sondern explosionsartig wie beim Auspusten von Kerzen.
Wiederholen Sie die Messung dreimal hintereinander und notieren Sie den höchsten Wert. Zwischen den einzelnen Messungen sollten Sie kurz pausieren. Der beste Wert der drei Versuche ist Ihr aktueller Peak-Flow-Wert. Führen Sie ein Messprotokoll, um Veränderungen über die Zeit zu dokumentieren und Ihrem Arzt aussagekräftige Daten zur Verfügung zu stellen.
Peak-Flow-Werte verstehen und interpretieren
Peak-Flow-Werte sind individuell sehr unterschiedlich und hängen von Faktoren wie Alter, Geschlecht, Körpergröße und Fitness ab. Für Männer liegen normale Werte meist zwischen 400-700 l/min, für Frauen zwischen 300-500 l/min. Wichtiger als der absolute Wert ist jedoch Ihr persönlicher Bestwert, den Sie bei optimaler Gesundheit erreichen. Dieser dient als Referenz für alle weiteren Messungen.
Die Interpretation erfolgt meist über ein Ampelsystem: Der grüne Bereich liegt bei 80-100% Ihres Bestwertes und zeigt eine gute Atemwegsfunktion an. Der gelbe Bereich (50-80%) warnt vor einer Verschlechterung und erfordert möglicherweise eine Anpassung der Medikation. Der rote Bereich (unter 50%) signalisiert einen akuten Zustand, der sofortige medizinische Aufmerksamkeit benötigt.
Regelmäßige Schwankungen sind normal und können durch Tageszeit, körperliche Aktivität, Wetter oder emotionalen Stress beeinflusst werden. Bedenklich sind jedoch anhaltende Abfälle oder starke Schwankungen der Werte. Bei Asthmatikern kann ein morgendlicher Abfall auf nächtliche Atemwegsentzündungen hinweisen. Führen Sie daher ein detailliertes Messprotokoll und besprechen Sie auffällige Muster mit Ihrem behandelnden Arzt.
Die Peak-Flow-Messung ist ein wertvolles Werkzeug für das Selbstmanagement von Atemwegserkrankungen. Mit der richtigen Technik und regelmäßigen Messungen können Sie Veränderungen Ihrer Lungenfunktion frühzeitig erkennen und gemeinsam mit Ihrem Arzt optimal darauf reagieren. So wird die Peak-Flow-Messung zu einem wichtigen Baustein für eine bessere Atemgesundheit.




