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Nieren-Qi-stärkendes Gehen (XI XI HU)

Das Nieren-Qi-stärkende Gehen ist eine zentrale Qigong-Übung, die speziell darauf abzielt, das Nieren-Qi zu stärken, die Lebensenergie zu harmonisieren und den Energiefluss im Körper zu fördern. Diese Praxis kombiniert eine bewusste Gehweise mit spezifischen Atemtechniken und sanften Bewegungen, die auf energetischen Prinzipien der TCM basieren.

Besonders wichtig ist hierbei die Verbindung zu den Konzepten des Qi des frühen Himmels (Xian Tian Zhi Qi) und des Qi des späteren Himmels (Hou Tian Zhi Qi) sowie die Aktivierung zentraler Energiepunkte wie Ming Men und MP4. Diese Technik verbindet physische Stabilität, energetische Harmonie und eine tiefe meditative Wirkung.

Die Bedeutung der Nieren in der TCM

Die Nieren gelten in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) als die Grundlage der konstitutionellen Stärke und als Sitz des Ursprünglichen Qi (Yuan Qi).

Yuan Qi

Das Ursprüngliche Qi ist die treibende Kraft für die Transformation von Qi im Körper.

Es unterstützt die Funktion des Dreifachen Erwärmers (San Jiao) und erleichtert die Umwandlung von Blut.

Es repräsentiert die essenzielle Lebensenergie, die uns von Geburt an gegeben ist.

Die Funktion des Nieren-Qi

Das Nieren-Qi ist die Basis für Vitalität und Lebensenergie. Es reguliert Wachstum, Entwicklung, Fortpflanzung und die Funktion der Blase.

Ein starkes Nieren-Qi beugt Krankheiten vor und ist essenziell für die allgemeine Gesundheit.

Verbindung zum Nieren-Yang

Das Nieren-Yang repräsentiert die tiefe innere Wärme des Körpers und ist für alle Aspekte der Aktivität und Bewegung verantwortlich.

Übungen, die das Nieren-Qi stärken, wie das Nieren-Qi-stärkende Gehen, können die Wärme im Körper erhöhen und das Nieren-Yang unterstützen.

Gesundheitliche Vorteile

Gezieltes Training zur Stärkung des Nieren-Qi kann:

  • Lebenskraft erhöhen und die Vitalfunktionen fördern
  • Energie- und Antriebslosigkeit verringern
  • Probleme mit der Blasenkontrolle wie nächtliches Wasserlassen oder Inkontinenz verbessern
  • Schwäche oder Schmerzen im unteren Rücken lindern.

Qi des frühen Himmels / Qi des späten Himmels

Qi des frühen Himmels (Xian Tian Zhi Qi)

Das Qi des frühen Himmels ist die ursprüngliche Energie, die wir bei der Geburt erhalten.

Es ist begrenzt und kann nicht nachgefüllt werden, daher ist es essenziell, dieses Qi zu schützen und effizient zu nutzen.

Es wird in den Nieren gespeichert und spiegelt unsere Konstitution wider.

Qi des späteren Himmels (Hou Tian Zhi Qi)

Dieses Qi entsteht durch Atmung, Ernährung und Lebensstil nach der Geburt.

Es unterstützt das Qi des frühen Himmels und wird durch Qigong-Übungen aktiv gestärkt.

Zusammenwirken der beiden Qi-Arten

Das Nieren-Qi-stärkende Gehen hilft, das Qi des späteren Himmels zu stärken, um das Qi des frühen Himmels zu bewahren. Es sorgt für eine harmonische Verbindung zwischen beiden und schützt so unsere Lebensenergie langfristig.

Technik des Nieren-Qi-stärkenden Gehens

Sanfte Drehung der Wirbelsäule

Die Wirbelsäule dreht sich vor jedem Schritt leicht, wodurch der Ming Men-Punkt aktiviert und der Qi-Fluss gefördert wird.

Steigen und Sinken

Ein rhythmisches „Auf und Ab“ abgestimmt auf die Drehbewegung sorgt für einen harmonischen Energiefluss zwischen Himmel und Erde.

Sanfte Beckenkippung für energetischen Fluss

Während des Gehens spielt die Vorstellung der Beckenkippung eine zentrale Rolle:

Beim Sinken: Die Steißbeinspitze kippt leicht nach vorne in Richtung Boden, wodurch der Energiefluss nach unten unterstützt wird und der Rücken entspannt bleibt.

Beim Steigen: Die Steißbeinspitze bewegt sich sanft zurück, was den Energiefluss nach oben anregt und die natürliche Dynamik der Bewegung unterstützt.

Diese bewusste Bewegung fördert die Öffnung und Schließung des Ming Men-Punktes und harmonisiert den Fluss von Qi in der Wirbelsäule.

Gewichtsverteilung

Das Gewicht wird gleichmäßig über die gesamte Fußsohle verteilt. Es sollte vermieden werden , die Außenkanten der Füße zu belasten.

Gangart

Die Füße bewegen sich parallel wie auf Schienen, mit hüftbreitem Abstand.

Die Schritte sind kurz, aber der Stand bleibt breit, um Stabilität und Energiefluss zu gewährleisten.

Es sollte darauf geachtet werden, dass der Fuß nicht über die Ferse nach innen gedreht wird. Stattdessen sollte der parallele Gang bewusst eingesetzt werden.

Kopf und Oberkörper

Der Oberkörper bleibt entspannt und passiv. Der Kopf wird nicht aktiv bewegt, sondern folgt den Bewegungen des Körpers.

Arme und Hände in Bewegung

Die Arm- und Handbewegungen sind entspannt und energetisch bewusst:

Die Arme bleiben leicht vom Körper abgehoben, sodass der Achselbereich locker und geöffnet bleibt.

Die Bewegungen verlaufen hauptsächlich nach vorne und hinten, begleitet von einer sanften Dynamik.

Die Handflächen (Laogong-Punkte) sind in der Vorstellung energetisch miteinander verbunden und stehen in Verbindung mit dem Dantien.

Beim Gehen nähern sich die Handflächen sanft einander an, als würden sie Energie „komprimieren“. Die Handgelenke bleiben weich, und die Bewegungen sind geschmeidig, was eine entspannte Energiezirkulation ermöglicht.

Bedeutung von Fersen und Zehen

Über die Fersen wird das Qi der Erde aufgenommen und durch die Beine bis zu den Nieren geleitet.

Die Ferse repräsentiert das „Ankommen“ des Körpers auf der Erde und steht symbolisch für die Geburt.

Setze die Ferse sanft auf, ohne zu stark zu drücken, und lasse das Gewicht fließend auf den gesamten Fuß übergehen.

Beim Abrollen schließen die Zehen die Bewegung ab und symbolisieren die Integration des Lebens.

Die Zehen berühren sanft den Boden, ohne verkrampft zu sein, und stoßen die Energie in den Körper weiter.

Atemtechnik: Die Windatmung

Einatmung („Xi, Xi“)

Zwei kurze Einatmungen ziehen frisches Qi aus der Umgebung in den Körper.

Ausatmung („Hu“)

Eine lange Ausatmung leitet stagnierte Energie ab, besonders überschüssiges Qi im Kopf, das zurück zur Erde geführt wird.

Stille Phase

Nach der Ausatmung folgt eine Pause, in der die aufgenommene Energie verteilt wird.

Sanfte, kaum hörbare Nasenatmung

Die Atmung beim Nieren-Qi-stärkenden Gehen sollte äußerst sanft und fließend sein:

Sanfte Atemzüge: Die Atmung ist kaum hörbar und erfolgt mit sehr wenig Luftaufnahme.

Nasenatmung: Die Ein- und Ausatmung geschieht ausschließlich durch die Nase.

Dieser ruhige Atemstil hilft, den Geist zu beruhigen, die Lungen zu entspannen und den Energiefluss harmonisch zu regulieren.

Die Rolle von Ming Men, MP4 und Kundalini-Energie

Ming Men: Das Tor des Lebens

Der Ming Men ist ein zentraler Energiepunkt zwischen den Nieren, der das Nieren-Qi reguliert und die Lebensenergie speichert.

Die sanfte Drehung der Wirbelsäule beim Gehen stimuliert diesen Punkt, wodurch die Energiezufuhr gestärkt wird.

MP4: Der Milz-Punkt 4

MP4 ist ein wichtiger Akupunkturpunkt am Fuß, der für die Qi-Verbindung zwischen Erde und Körper verantwortlich ist.

Beim bewussten Gehen wird MP4 aktiviert, was die Stabilität und den Fluss der Energie fördert.

Kundalini-Energie

Die Kundalini-Energie ruht an der Basis der Wirbelsäule und wird durch gezielte Bewegungen und Atmung erweckt.

Beim Nieren-Qi-stärkenden Gehen wird die Kundalini durch die sanfte Wirbelsäulenbewegung und die Aktivierung des Ming Men-Punktes stimuliert.

Sie steigt entlang der Wirbelsäule auf und verbindet die unteren mit den oberen Energiezentren.

Wirkungen des Nieren-Qi-stärkenden Gehens

Physische Ebene

Stärkung der Nieren: Die Bewegungen fördern die Funktion der Nieren und schützen das Nieren-Qi.

Förderung der Durchblutung: Besonders in der Lendenregion, wo die Nieren lokalisiert sind.

Verbesserung der Haltung: Die bewusste Ausrichtung von Füßen, Beinen und Wirbelsäule verbessert Balance und Stabilität.

Mentale und emotionale Ebene

Stressabbau: Die meditative Natur der Übung beruhigt den Geist und reduziert Ängste.

Stabilität und Erdung: Durch die Verbindung mit der Erde entsteht ein Gefühl von Sicherheit und innerer Ruhe.

Energetische Ebene

Harmonie zwischen Himmel und Erde: Die Bewegungen balancieren das aufsteigende Qi der Erde und das absteigende Qi des Himmels.

Erwecken der Kundalini: Die sanften Bewegungen und Atemtechniken aktivieren diese transformative Energie.

Fazit

Das Nieren-Qi-stärkende Gehen ist eine ganzheitliche Übung, die Körper, Geist und Energie in Einklang bringt. Es stärkt das Nieren-Qi, schützt das Qi des frühen Himmels und aktiviert zentrale Energiezentren wie Ming Men und MP4. Durch die bewusste Nutzung von Fersen und Zehen, eine subtile Wirbelsäulenbewegung und harmonisierte Atmung verbindet diese Technik das Qi von Himmel und Erde, fördert die Vitalität und bringt innere Balance. Es ist eine kraftvolle Methode, um die Lebensenergie zu stärken und die eigene Gesundheit nachhaltig zu fördern.

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Lars Boob

Lars verbindet Atem, Bewegung und Berührung zu einem ganzheitlichen Weg der Entspannung und Selbstentfaltung. Als Breathwork Trainer und Qigong-Lehrer erforscht er, wie Atmung, Meditation und Massagen das Nervensystem beruhigen und die Lebensenergie in Fluss bringen. Mit Leichtigkeit und Achtsamkeit hilft er Menschen, tiefer durchzuatmen, loszulassen und sich rundum wohlzufühlen.
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