Vishama Vritti ist eine Atemtechnik des Pranayama, die oft als fortgeschritten angesehen wird. Bei dieser Technik verändert man bewusst das Verhältnis von Ein- zu Ausatmung, sodass ein unregelmäßiges Atemverhältnis entsteht.
Anleitung Vishama Vritti
Um Vishama Vritti zu üben, beginnt man zunächst mit einem einfachen Atemverhältnis und steigert sich langsam. Ein häufig angewendetes Verhältnis ist 1:4:2:1 – man atmet für eine Zählung ein, hält den Atem für vier Zählungen, atmet für zwei Zählungen aus und hält anschließend für eine Zählung den Atem an. Man sollte diese Technik ohne Überanstrengung üben und sich mit der Zeit an längere Atemphasen gewöhnen.
Atemanhalten nach einer Ausatmung sollte nur geübt werden, wenn man bereits Erfahrung mit anderen Pranayama-Techniken gesammelt hat.
Wirkung von Vishama Vritti
Die Wirkung von Vishama Vritti variiert je nach verwendetem Atemverhältnis.
Eine längere Ausatmung als Einatmung fördert Ruhe und Entspannung, während eine längere Einatmung Energie und Aktivität steigert.
Es ist allerdings zu beachten, dass eine zu anregende Atemweise den Geist zu stark aktivieren kann, was möglicherweise nicht immer erwünscht ist. Deshalb ist es entscheidend, Vishama-Vritti mit Achtsamkeit zu praktizieren, um die Vorteile dieser tiefgreifenden Atemtechnik voll ausschöpfen zu können.
Vishama Vritti Pranayama sollte von bestimmten Gruppen von Menschen mit Vorsicht geübt oder vollständig vermieden werden. Hierzu gehören Menschen mit:
- Ernsthaften Herzproblemen
- Epileptischen Anfällen
- Schwerer Hypertonie (hohem Blutdruck)
- Kürzlich erfolgter Gehirnoperation
- Frisch durchgeführter Operation im Bereich des Rumpfes
- Psychosen oder kürzlich erlebtem Trauma
- Schwangerschaft, die über den vierten Monat hinausgeht.
Menschen, die zu diesen Gruppen gehören, sollten vor Beginn jeder neuen Atempraxis Rücksprache mit einem qualifizierten Arzt oder einem erfahrenen Atemtherapeuten halten, um sicherzustellen, dass die Praxis sicher und für ihren spezifischen Gesundheitszustand geeignet ist.




