In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird angenommen, dass Emotionen nicht nur psychologische Reaktionen sind, sondern dass sie auch tiefgreifende Effekte auf den physischen Körper haben können. Jedes Organ ist mit bestimmten Emotionen verbunden und Emotionen können die Funktion der Organe beeinflussen.
- Herz: Als Kaiser der Organe steht das Herz in Zusammenhang mit Freude. Ein Ungleichgewicht des Herzens kann sich in übermäßiger Erregung, Nervosität, Schlafstörungen oder Depression äußern.
- Leber: Die Leber ist mit dem freien Fluss des Qi (Lebensenergie) verbunden und beeinflusst Wut und Frustration. Probleme mit der Leber können sich durch Reizbarkeit, Wutausbrüche oder Depressionen manifestieren.
- Milz/Pankreas: Die Milz steht in Verbindung mit übermäßigem Grübeln, Sorgen und Nachdenken. Eine Schwächung der Milzenergie kann zu Problemen wie Verdauungsstörungen, Müdigkeit oder Konzentrationsschwäche führen.
- Lunge: Trauer und Kummer werden der Lunge zugeordnet. Ein Ungleichgewicht in der Lungenenergie kann zu Atembeschwerden, Schwäche und Immunschwäche führen.
- Niere: Die Niere speichert die Lebenskraft, das so genannte Jing, und ist mit Angst verbunden. Nierenprobleme können sich in chronischer Müdigkeit, Sexualstörungen, häufigem Wasserlassen oder Unfruchtbarkeit ausdrücken.
- Gallenblase: Das Organ wird oft mit dem Mut und der Entscheidungskraft in Verbindung gebracht. Eine schwache Gallenblasenenergie kann zu Unentschlossenheit führen.
In der TCM werden Emotionen als integrale Komponente der Gesundheit gesehen, und ein Ungleichgewicht in den Emotionen kann zu physischen Symptomen führen und umgekehrt. Deshalb zielen Behandlungen oft darauf ab, sowohl den emotionalen Zustand des Patienten als auch seine physischen Symptome zu verbessern.