Der Magen gehört in der TCM zur Wandlungsphase Erde und bildet zusammen mit der Milz eine funktionelle Einheit. In der traditionellen chinesischen Medizin hat der Magen wesentliche Aufgaben bei der Verdauung und der Qi-Erzeugung und wird als das zentrale Organ zur Aufnahme und Transformation von Nahrung betrachtet.
Kriterium | Beschreibung |
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Zugehörige Wandlungsphase | Erde |
Jahreszeit | Spätsommer bzw. Übergang zwischen den Jahreszeiten |
Element | Erde |
Klima | Feuchtigkeit |
Emotion | Grübeln, Sorgen |
Organ-Zuordnung | Magen (Yang-Organ), Milz (Yin-Partnerorgan) |
Geschmack | Süß |
Körpergewebe | Muskeln und Fleisch |
Öffnet sich in | Den Mund, Zustand der Lippen |
Körperflüssigkeit | Speichel |
Farbe | Gelb |
Klang der Stimme | Singen |
Geistige Kraft | Yi (Konzentration, Intellekt) |
Aufgabe und Funktion | Verantwortlich für die Verdauung, Aufnahme und Transformation von Nahrung; reguliert das Absteigen des Magen-Qi und bereitet die Nährstoffe für die Milz auf; beeinflusst Appetit und Sättigung |
Pathologien bei Störungen | Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Übelkeit, Sodbrennen, Magenschmerzen, Reflux, Verstopfung oder Durchfall |
Verlauf Magen-Meridian | Stomach (ST) – verläuft vom Kopf entlang des Gesichts und Halses über die Brust und den Bauch zur Vorderseite des Beins bis zum zweiten Zeh |
Hauptpunkte auf dem Magen-Meridian | – ST 36 (Zusanli) – stärkt das Magen-Qi und das gesamte Verdauungssystem, reguliert Milz und Magen, sehr tonisierender Punkt – ST 25 (Tianshu) – reguliert die Verdauung, besonders bei Durchfall oder Verstopfung – ST 40 (Fenglong) – löst Schleim und Feuchtigkeit im gesamten Körper – ST 44 (Neiting) – klärt Magen-Hitze, hilfreich bei Magenschmerzen und Sodbrennen |
Zusammenhang mit anderen Organen | Der Magen bildet mit der Milz die zentrale Erd-Funktion und arbeitet eng zusammen, um das Qi und die Körperflüssigkeiten zu produzieren und zu verteilen. Auch Niere und Leber spielen eine Rolle in der Qi-Dynamik des Magens und können bei Störungen beeinflusst sein. |
Unterstützende Ernährung | Leicht verdauliche, gekochte Lebensmittel wie Suppen, Breie, gedünstetes Gemüse; milde, süße Speisen (z.B. Karotten, Kartoffeln, Kürbis); wärmende Gewürze wie Ingwer, Fenchel; auf kalte, fettige oder stark gewürzte Speisen verzichten |
Geeignete Therapien und Anwendungen | Akupunktur (besonders an Magenpunkten), Moxibustion zur Stärkung des Magen-Qi, Qi Gong und Tai Chi zur Förderung des Qi-Flusses, Kräutertherapie zur Regulierung des Magen-Qi (z.B. gegen Magenhitze, Feuchtigkeit) |
Funktionelle Aspekte des Magens
- Aufnahme und Verdauung von Nahrung: Der Magen nimmt die Nahrung auf und beginnt die Verdauung, zerkleinert und bereitet sie für die Weiterverarbeitung durch die Milz auf. Er ist daher für das Herstellen von Nährstoffenergie und Blut verantwortlich.
- Regulation des Magen-Qi (Absteigende Bewegung): Der Magen hat in der TCM die natürliche Tendenz, Qi nach unten zu leiten. Eine Störung dieses Prozesses kann zu Übelkeit, Sodbrennen, Erbrechen oder Völlegefühl führen.
- Verbindung zur Milz: Zusammen mit der Milz bildet der Magen die „Mitte“ und ist für die Qi-Produktion und den Transport von Nährstoffen im Körper verantwortlich. Eine harmonische Mitte ist wichtig für den gesamten Energiehaushalt.
- Emotionale und mentale Einflüsse: Der Magen ist besonders anfällig für Emotionen wie Sorgen und Grübeln, die den Verdauungsprozess beeinträchtigen können. Diese Gefühle stören oft das freie Fließen des Qi und verursachen eine Qi-Stagnation im Magenbereich.
Magenmeridian Symptome
- Magen-Qi-Mangel: Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Völlegefühl, schwache Verdauung, Blähungen, schwaches Magen-Qi.
- Magen-Hitze: Hunger, Sodbrennen, trockener Mund, Mundgeruch, Durst, Magenschmerzen, Reflux.
- Kälte im Magen: Magenschmerzen, besser durch Wärme, Übelkeit, weicher Stuhl, Kälteempfindlichkeit.
- Stagnation im Magen: Völlegefühl, Blähungen, Sodbrennen, Übelkeit, Magenschmerzen.
- Magen-Yin-Mangel: Trockener Mund und Hals, wenig Appetit, Magenbrennen, leichte Übelkeit, Verstopfung, nächtliches Schwitzen.