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Shamanic Breathwork

Shamanic Breathwork ist eine kraftvolle Methode der Selbsterfahrung und Heilung, die auf dem bewussten Einsatz des Atems basiert. Sie verbindet moderne psychologische Erkenntnisse mit alten schamanischen Weisheitstraditionen, um Menschen auf eine innere Reise zu sich selbst zu führen.

Durch spezielle Atemtechniken, begleitet von evokativer Musik, wird ein veränderter Bewusstseinszustand erreicht, der den Zugang zu tiefen Schichten des Unterbewusstseins, unbewussten Mustern und dem inneren Heiler ermöglicht.

Was ist Shamanic Breathwork?

Shamanic Breathwork ist eine aktive Atemmeditation, die den Atem als primäres Werkzeug nutzt, um das Bewusstsein zu erweitern und tiefgreifende Heilungsprozesse anzustoßen. Im Kern der Praxis steht das sogenannte verbundene oder zirkuläre Atmen, bei dem ohne Pause zwischen Ein- und Ausatmung geatmet wird. Diese Technik verändert vorübergehend die Biochemie des Körpers, insbesondere den Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalt im Blut, was den Zugang zu non-ordinären Bewusstseinszuständen erleichtert. In diesen Zuständen können verdrängte Emotionen, Erinnerungen und traumatische Erlebnisse an die Oberfläche kommen, um gefühlt, verarbeitet und integriert zu werden.

Der Begriff „schamanisch“ bezieht sich hier weniger auf eine spezifische indigene Kultur, sondern vielmehr auf das Grundprinzip der schamanischen Reise: die Reise in die „nicht-alltägliche Wirklichkeit“, um Wissen, Kraft und Heilung zu finden. Im Shamanic Breathwork wird diese Reise jedoch nicht durch externe Substanzen, sondern allein durch die Kraft des eigenen Atems angetreten. Der Praktizierende wird so zu seinem eigenen Schamanen, der durch die innere Landschaft navigiert. Der Facilitator (Begleiter) hält dabei einen sicheren, geschützten Raum („Sacred Space“) und unterstützt den Prozess, ohne ihn zu lenken.

Im Gegensatz zu vielen anderen Atemtechniken, die primär auf Entspannung oder die Regulierung des Nervensystems abzielen (wie z.B. Pranayama oder die Box-Atmung), ist Shamanic Breathwork eine kathartische und transformative Praxis. Der Fokus liegt auf der Freisetzung von Blockaden und der Integration von Schattenanteilen der Persönlichkeit. Die Kombination aus intensivem Atmen, einem sorgfältig kuratierten musikalischen Bogen und gelegentlicher Körperarbeit macht es zu einer tiefgreifenden, ganzheitlichen Erfahrung, die weit über eine reine Entspannungsübung hinausgeht.

Ablauf einer Shamanic Breathwork Session

Eine typische Shamanic Breathwork Session beginnt mit einer sorgfältigen Vorbereitung. Der Facilitator erklärt den Ablauf, die Atemtechnik und die Sicherheitsrichtlinien. Die Teilnehmer werden eingeladen, eine Intention für ihre Reise zu setzen – eine Frage, ein Thema oder einfach die Absicht, das anzunehmen, was sich zeigen möchte. Die Session findet meist im Liegen statt, mit geschlossenen Augen, um die Aufmerksamkeit vollständig nach innen zu richten und Ablenkungen zu minimieren. Dieser einleitende Teil dient dazu, einen sicheren und vertrauensvollen Rahmen zu schaffen, in dem sich die Teilnehmer fallen lassen können.

Sobald die Intentionen gesetzt sind, beginnt die eigentliche Atemphase. Die Teilnehmer werden angeleitet, in den zirkulären Atemrhythmus zu finden – tief und verbunden, oft durch den Mund. Begleitet wird dieser Prozess von einer lauten, dynamischen und speziell zusammengestellten Musik-Playlist. Die Musik ist kein reiner Hintergrund, sondern ein aktives Element der Reise. Sie folgt oft einer dramaturgischen Kurve, die verschiedene emotionale und energetische Zustände unterstützt – von erdenden Trommelrhythmen über herzöffnende Melodien bis hin zu ekstatischen und schließlich ruhigen, integrativen Klängen. Die Musik dient als Trägerwelle und hilft, den rationalen Verstand zu umgehen.

Während der Atemreise können vielfältige Erfahrungen auftreten. Körperlich können dies Kribbeln, Temperaturempfindungen, Muskelkontraktionen oder spontane Bewegungen sein. Emotional kann die gesamte Bandbreite menschlicher Gefühle durchlebt werden, von tiefer Trauer über Wut bis hin zu ekstatischer Freude und bedingungsloser Liebe. Oft tauchen innere Bilder, Visionen oder biographische Erinnerungen auf. Der Facilitator unterstützt diesen Prozess, indem er präsent ist und bei Bedarf durch gezielte Berührungen oder verbale Impulse hilft, energetische Blockaden im Körper zu lösen. Die Session endet mit einer sanften Landung und einer Phase der Integration, in der die Erfahrungen durch Malen, Schreiben oder im gemeinsamen Austausch verankert werd

Wirkung von Shamanic Breathwork

Auf der psychologischen und emotionalen Ebene wirkt Shamanic Breathwork wie eine Art „Reset“. Es ermöglicht die Verarbeitung und Freisetzung von altem emotionalen Ballast, der im Unterbewusstsein und im Körpergedächtnis gespeichert ist. Unverarbeitete Traumata, unterdrückte Gefühle und einschränkende Glaubenssätze können an die Oberfläche gelangen und auf eine sichere Weise durchlebt und neu bewertet werden. Dieser kathartische Prozess führt oft zu einem Gefühl tiefer Erleichterung, innerem Frieden und einer gestärkten emotionalen Resilienz. Teilnehmer berichten häufig von neuen Einsichten in ihre Lebensmuster und einer gestärkten Verbindung zu ihrer Intuition und inneren Weisheit.

Somatisch, also auf den Körper bezogen, hat die intensive Atmung eine tiefgreifende Wirkung auf das Nervensystem. Zunächst wird das sympathische Nervensystem („Kampf oder Flucht“) aktiviert, was die im Körper gespeicherte Stressenergie mobilisiert. Wenn diese Energie durch Bewegung, Lautgeben oder Fühlen freigesetzt wird, kann das System anschließend in einen Zustand tiefer parasympathischer Entspannung („Ruhe und Verdauung“) gleiten. Chronische Verspannungen, die oft mit emotionalen Blockaden verknüpft sind, können sich lösen. Dieser Prozess kann die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren und zu einer verbesserten Körperwahrnehmung beitragen.

Auf der spirituellen oder transpersonalen Ebene öffnen sich durch Shamanic Breathwork Türen zu Erfahrungen, die über die Grenzen des alltäglichen Ich-Bewusstseins hinausgehen. Teilnehmer können ein tiefes Gefühl der Verbundenheit mit dem Leben, der Natur oder dem Universum erleben. Archetypische Bilder, mystische Einsichten oder das Gefühl, Teil eines größeren Ganzen zu sein, sind keine Seltenheit. Diese transpersonalen Erfahrungen können eine Quelle von Sinnhaftigkeit, Vertrauen und Inspiration sein und helfen, die eigene Existenz in einen größeren Kontext einzuordnen.

Therapie, Spiritualität oder Somatik?

Shamanic Breathwork ist in erster Linie eine somatische Praxis. Das bedeutet, sie ist körperorientiert und nutzt den Körper als primären Zugangsweg zur Psyche. Die grundlegende Annahme ist, dass Emotionen, Erinnerungen und Traumata nicht nur im Gehirn, sondern im gesamten Körper, insbesondere im Nervensystem und im Fasziengewebe, gespeichert sind. Durch die bewusste Aktivierung des Körpers mittels Atem und Bewegung werden diese gespeicherten Informationen zugänglich und können freigesetzt werden. Der Fokus liegt auf dem direkten Erleben und Fühlen im Körper, anstatt auf dem rein kognitiven Verstehen.

Gleichzeitig ist die Methode tief in einem spirituellen Rahmen verankert. Der „schamanische“ Aspekt betont die Verbindung zur inneren Weisheit, zur Seele und zu einer größeren, universellen Kraft. Für viele Menschen ist die Praxis ein Weg, um spirituelle Erfahrungen zu machen, Antworten auf existenzielle Fragen zu finden und ein Gefühl von Sinn und Bestimmung zu kultivieren. Sie wird oft als spiritueller Weg der Selbsterkenntnis und Transformation verstanden, unabhängig von einer bestimmten Religion oder Dogma.

Obwohl Shamanic Breathwork tiefgreifende therapeutische Wirkungen haben kann, ist es wichtig, sie von einer klassischen Psychotherapie abzugrenzen. Ein Breathwork Facilitator ist in der Regel kein lizenzierter Psychotherapeut. Die Methode kann eine wertvolle Ergänzung zu einer Therapie sein, insbesondere bei der Verarbeitung von Traumata, sollte diese aber nicht ersetzen, vor allem nicht bei schweren psychischen Erkrankungen. Sie ist am besten als ein Werkzeug zur Selbsterforschung und persönlichen Weiterentwicklung zu verstehen, das in einem unterstützenden, aber nicht klinisch-therapeutischen Kontext stattfindet.

Vorbereitung und Sicherheit bei der Atemarbeit

Sicherheit ist bei intensiven Atemtechniken wie dem Shamanic Breathwork von höchster Bedeutung. Es gibt bestimmte gesundheitliche Bedingungen, bei denen von einer Teilnahme abgeraten wird. Zu diesen Kontraindikationen gehören unter anderem schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z.B. hoher Blutdruck, Herzinfarkt in der Vorgeschichte), Epilepsie, Glaukom, akute psychotische Episoden, schwere psychiatrische Erkrankungen sowie eine fortgeschrittene Schwangerschaft. Im Zweifelsfall ist es unerlässlich, vor der Teilnahme die eigene gesundheitliche Eignung mit einem Arzt abzuklären.

Eine gute Vorbereitung auf eine Session kann die Erfahrung positiv beeinflussen. Es wird empfohlen, einige Stunden vor der Atemarbeit nur eine leichte Mahlzeit zu sich zu nehmen und auf Alkohol oder andere bewusstseinsverändernde Substanzen zu verzichten. Bequeme, lockere Kleidung, die die Atmung nicht einschränkt, ist ebenfalls wichtig. Die wichtigste Vorbereitung ist jedoch eine innere Haltung der Offenheit und des Vertrauens. Die Bereitschaft, sich auf den Prozess einzulassen und alles anzunehmen, was sich zeigt – ohne Urteil und ohne Erwartung –, ist der Schlüssel zu einer tiefen und heilsamen Erfahrung.

Die Wahl eines qualifizierten und erfahrenen Facilitators ist der entscheidendste Sicherheitsfaktor. Ein guter Begleiter hat eine fundierte Ausbildung absolviert, verfügt über umfassende eigene Erfahrung mit der Methode und kann einen sicheren, traumasensiblen Raum halten. Er oder sie sollte in der Lage sein, die Teilnehmer kompetent durch intensive Prozesse zu führen und die anschließende Integration zu unterstützen. Es ist ratsam, sich vorab über die Ausbildung, den Hintergrund und die Herangehensweise des Facilitators zu informieren und auf das eigene Bauchgefühl zu vertrauen.

Zusammenfassend ist Shamanic Breathwork eine tiefgreifende, erfahrungsorientierte Methode, die den Atem nutzt, um die Brücke zwischen Körper, Geist und Seele zu schlagen. Sie bietet einen kraftvollen Weg, um emotionale Wunden zu heilen, das eigene Potenzial zu entfalten und eine tiefere Verbindung zu sich selbst und dem Leben zu finden. Als eine Reise nach innen, geleitet von der Weisheit des eigenen Atems, ermöglicht sie Transformation auf allen Ebenen des Seins.

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Lars Boob

Lars verbindet Atem, Bewegung und Berührung zu einem ganzheitlichen Weg der Entspannung und Selbstentfaltung. Als Breathwork Trainer und Qigong-Lehrer erforscht er, wie Atmung, Meditation und Massagen das Nervensystem beruhigen und die Lebensenergie in Fluss bringen. Mit Leichtigkeit und Achtsamkeit hilft er Menschen, tiefer durchzuatmen, loszulassen und sich rundum wohlzufühlen.
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