Der Zen Buddhismus ist eine Strömung des Buddhismus, die besonders in China (Chan), Japan (Zen) und Korea (Seon) weit verbreitet ist und Wert auf Meditation (Zazen), Intuition und direkte Erfahrung als Weg zur Erleuchtung legt. Die Wurzeln des Zen Buddhismus lassen sich auf die indischen Ursprünge des Buddhismus zurückverfolgen und wurden durch verschiedenste kulturelle Einflüsse Asiens geprägt.
Zen betont die Bedeutung des „Hier und Jetzt“ und lehrt, dass Erleuchtung durch die unmittelbare Erfahrung der Realität erreicht werden kann – daher auch der Fokus auf Meditation als Mittel zur Kultivierung von Achtsamkeit und Präsenz. Eine zentrale Praxis im Zen ist Zazen, eine formelle Sitzmeditation, die oftmals in einer Gruppe und in speziellen Meditationshallen (Zendos) praktiziert wird.
Im Zen Buddhismus ist auch der Aspekt der „leeren Gedanken“ (Mu oder Sunyata) von Bedeutung. Hier wird gelehrt, dass alle Phänomene leer von einer dauerhaften, unabhängigen Existenz sind und nur im Zusammenspiel aller Dinge Bestand haben. Das Verstehen dieser Leerheit soll dabei helfen, anhaftende Gedanken und Wünsche loszulassen und so zu innerer Freiheit zu gelangen.
Weisheiten werden häufig durch Koans weitergegeben, dies sind rätselhafte Aussagen, Geschichten oder Fragen der Meister, die helfen sollen, den rationalen Verstand zu überschreiten und Einsichten auf einer tieferen, intuitiven Ebene zu gewinnen. Die berühmte Frage „Was ist das Geräusch einer klatschenden Hand?“ ist ein Beispiel für einen solchen Koan.
Im Zen wird außerdem großer Wert auf den Alltag als Praxisfeld gelegt. Alles, was man tut – ob das Essen, das Arbeiten oder das Putzen – wird als Gelegenheit zur Übung und zur Vertiefung der Achtsamkeit betrachtet. Meister wie Thich Nhat Hanh haben diese Praxis auch im Westen bekannt gemacht und betonen die „achtsamen Alltagsaktivitäten“ als einen Weg zu einem erfüllten und bewussten Leben.