Tachypnoe bezeichnet eine beschleunigte Atmung, die über die normale Atemfrequenz hinausgeht. Als Breathwork-Experte erkläre ich Ihnen in diesem Glossar-Artikel, was hinter diesem Phänomen steckt und wie Sie damit umgehen können.
Was ist Tachypnoe? Definition und Ursachen
Tachypnoe beschreibt eine erhöhte Atemfrequenz, bei der mehr als 20 Atemzüge pro Minute bei Erwachsenen auftreten. Die normale Ruheatmung liegt zwischen 12-16 Atemzügen pro Minute. Diese beschleunigte Atmung kann sowohl oberflächlich als auch tief sein und unterscheidet sich damit von der normalen, rhythmischen Atmung.
Die Ursachen für Tachypnoe sind vielfältig und reichen von körperlichen bis hin zu psychischen Auslösern. Körperliche Faktoren umfassen Fieber, körperliche Anstrengung, Sauerstoffmangel oder verschiedene Erkrankungen der Lunge und des Herzens. Auch Schmerzen oder Stoffwechselstörungen können zu einer beschleunigten Atmung führen.
Psychische Ursachen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Tachypnoe. Stress, Angst, Panikattacken oder emotionale Belastungen können das Atemzentrum im Gehirn beeinflussen und zu einer schnelleren Atmung führen. In der funktionellen Atemarbeit beobachten wir häufig, dass chronischer Stress zu dauerhaft veränderten Atemmustern führt.
Symptome erkennen: Schnelle Atmung richtig deuten
Das Hauptsymptom der Tachypnoe ist die offensichtlich beschleunigte Atmung, die sowohl von der betroffenen Person als auch von Außenstehenden wahrgenommen werden kann. Die Atmung wirkt oft gehetzt oder angestrengt, und die Brust hebt und senkt sich deutlich schneller als gewöhnlich. Manchmal ist auch ein hörbares Atemgeräusch zu vernehmen.
Begleitsymptome können das Gesamtbild vervollständigen und wichtige Hinweise auf die zugrundeliegende Ursache geben. Dazu gehören Kurzatmigkeit, ein Gefühl der Luftnot, Herzklopfen, Schwindel oder Benommenheit. Bei stressbedingter Tachypnoe treten häufig auch Unruhe, Nervosität oder ein Gefühl der Überforderung auf.
Die richtige Einschätzung der Situation ist entscheidend für den Umgang mit Tachypnoe. Während eine vorübergehende schnelle Atmung nach körperlicher Anstrengung oder bei emotionaler Erregung normal ist, sollte anhaltende oder wiederkehrende Tachypnoe ohne erkennbaren Grund ärztlich abgeklärt werden. Als Breathwork-Praktiker ist es wichtig, zwischen funktionellen und pathologischen Ursachen zu unterscheiden.
Atemtechniken bei beschleunigter Atmung anwenden
Die 4-7-8-Technik ist eine bewährte Methode zur Beruhigung bei Tachypnoe. Atmen Sie durch die Nase für 4 Sekunden ein, halten Sie den Atem für 7 Sekunden an und atmen Sie durch den Mund für 8 Sekunden aus. Diese Technik aktiviert das parasympathische Nervensystem und kann die Atemfrequenz natürlich verlangsamen.
Bauchatmung hilft dabei, von der oft oberflächlichen Brustatmung zu einer tieferen, ruhigeren Atmung überzugehen. Legen Sie eine Hand auf die Brust und eine auf den Bauch. Konzentrieren Sie sich darauf, dass sich nur die Hand auf dem Bauch hebt und senkt, während die Hand auf der Brust möglichst ruhig bleibt. Diese Technik fördert eine natürliche Verlangsamung der Atemfrequenz.
Die bewusste Atemverlängerung ist besonders effektiv bei stressbedingter Tachypnoe. Beginnen Sie damit, Ihre natürliche Atemfrequenz zu beobachten, ohne sie zu verändern. Verlängern Sie dann schrittweise sowohl die Ein- als auch die Ausatemphase, wobei die Ausatmung etwas länger sein sollte als die Einatmung. Diese Technik sollte sanft und ohne Anstrengung durchgeführt werden.
Tachypnoe ist ein häufiges Phänomen, das mit den richtigen Atemtechniken oft erfolgreich reguliert werden kann. Bei anhaltenden Beschwerden empfehle ich jedoch immer eine ärztliche Abklärung, um ernsthafte Ursachen auszuschließen.




