Die Geschichte Chinas ist eine der längsten und komplexesten Geschichten der Welt. Sie ist geprägt von einer Vielzahl von Dynastien, die jeweils ihren eigenen kulturellen und historischen Fußabdruck hinterlassen haben.
Xia Dynastie (ca. 2070–1600 v. Chr.)
Die Xia-Dynastie wird häufig als die erste Dynastie in der traditionellen chinesischen Historiographie angesehen, obwohl wenig konkrete Beweise für ihre Existenz oder Regierungsweise existieren. Es wird angenommen, dass diese Zeitperiode den Übergang von einer neolithischen Gesellschaft zu einer mehr bronzezeitlich orientierten Kultur bezeichnet.
Shang Dynastie (ca. 1600–1046 v. Chr.)
Mit der Shang-Dynastie treten wir in die historisch belegte Zeit ein. Hier sehen wir die Entstehung einer wohldefinierten Staatsstruktur und die Entwicklung der chinesischen Schrift. Die Shang waren bekannt für ihre Bronzegefäße und das Orakelknochen-Schrift (die älteste bekannte Form der chinesischen Schrift).
Zhou Dynastie (ca. 1046–256 v. Chr.)
Die Zhou führten das Mandat des Himmels ein, eine wichtige politische und religiöse Doktrin, die das Recht zur Herrschaft als von göttlichen Kräften verliehen sah. Kulturell und philosophisch war diese Zeit äußerst einflussreich, da in der sogenannten „Zeit der Hundert Schulen“ Denker wie Konfuzius, Laozi und Sunzi wirkten.
Qin Dynastie (221–206 v. Chr.)
Die kurze, aber bedeutende Qin-Dynastie vereinheitlichte China zum ersten Mal unter einer Zentralregierung, legte das Fundament für das imperiale China und begann den Bau der Großen Mauer. Der erste Kaiser, Qin Shi Huang, ist auch für sein monumentales Grab und seine Terrakotta-Armee bekannt.
Han Dynastie (206 v. Chr.–220 n. Chr.)
Die Han-Dynastie gilt als eine der größten Zeiten des kulturellen Fortschritts und der politischen Stabilität in China. Das Han-Reich expandierte sein Territorium, festigte die Seidenstraße und erlebte Fortschritte in Wissenschaft, Technik und Literatur. Der Konfuzianismus wurde zur offiziellen Staatsphilosophie erhoben.
Drei Reiche (220–280 n. Chr.)
Nach dem Fall der Han zerfiel China in die Drei Reiche von Wei, Shu und Wu, eine Zeit von großen militärischen Konflikten, die auch in Romanen und Volksüberlieferungen romantisierend dargestellt wurde.
Sui (581–618 n. Chr.) und Tang Dynastie (618–907 n. Chr.)
Die Sui-Dynastie, obwohl von kurzer Dauer, vereinigte das Reich erneut und ebnete den Weg für die glorreiche Tang-Dynastie. Die Tang-Zeit wird oft als das goldene Zeitalter der chinesischen Kultur betrachtet, mit einem Höhepunkt in den Bereichen Dichtung, Malerei und chinesischer Buddhismus.
Song Dynastie (960–1279 n. Chr.)
Die Zeit der Song-Dynastie war geprägt von einer beeindruckenden wirtschaftlichen Entwicklung und kulturellen Blüte, darunter Erfindungen wie das Schießpulver und der Kompass. Trotz ihrer kulturellen Errungenschaften litten sie jedoch unter militärischen Druck durch die Mongolen.
Yuan Dynastie (1271–1368 n. Chr.)
Die Yuan-Dynastie wurde durch die mongolische Eroberung unter Kublai Khan etabliert und war die erste nicht-chinesische Dynastie, die über das ganze China herrschte. Diese Periode sah den weiteren kulturellen Austausch mit anderen Teilen Asiens und das Anwachsen des maritimen Handels.
Ming Dynastie (1368–1644 n. Chr.)
Unter den Ming wurde die Große Mauer in ihrer heutigen Form errichtet, und China erlebte eine Phase der Konsolidierung und des kulturellen Selbstbewusstseins. Die Ming legten großen Wert auf landwirtschaftliche Bücher, Bauwerke und große maritime Expeditionen wie die von Zheng He.
Qing Dynastie (1644–1912 n. Chr.)
Als letzte kaiserliche Dynastie, die von den Mandschu gegründet wurde, stand die Qing-Dynastie für den Konflikt zwischen Modernisierung und Aufrechterhaltung traditioneller Werte. Dies führte schließlich zu ihrem Zusammenbruch und dem Ende der kaiserlichen Ära in der Xinhai-Revolution von 1911.
Moderne Republik (seit 1912) und Volksrepublik (seit 1949)
Nach dem Ende der Qing-Dynastie wurde China zu einer Republik und durchlebte sowohl die Herrschaft des Kuomintangs als auch die kommunistische Revolution, die zur Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 durch Mao Zedong führte.
Jede Dynastie hatte ihren eigenen Einfluss auf die Entwicklung von Kunst, Literatur, Wissenschaft, Technologie und Philosophie, und ihre Auswirkungen sind noch heute in der chinesischen Kultur zu spüren