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Hyperventilation

Hyperventilation ist ein weit verbreitetes Phänomen, das viele Menschen mindestens einmal in ihrem Leben erleben.

Was ist Hyperventilation? Definition und Ursachen

Hyperventilation bezeichnet eine zu schnelle und oft zu tiefe Atmung, die über den tatsächlichen Sauerstoffbedarf des Körpers hinausgeht. Dabei atmest du mehr Kohlendioxid (CO₂) aus, als dein Körper produziert, was zu einem Ungleichgewicht im Blut führt. Der CO₂-Gehalt im Blut sinkt ab, während der pH-Wert ansteigt – medizinisch spricht man von einer respiratorischen Alkalose.

Die häufigsten Ursachen für Hyperventilation sind psychischer Stress, Angst, Panikattacken oder emotionale Belastungen. In solchen Situationen aktiviert sich das sympathische Nervensystem und löst eine automatische Stressreaktion aus, die auch die Atmung beschleunigt. Aber auch körperliche Faktoren wie Schmerzen, Fieber, bestimmte Medikamente oder Stoffwechselstörungen können eine Hyperventilation auslösen.

Besonders interessant ist, dass Hyperventilation oft zu einem Teufelskreis wird: Die körperlichen Symptome verstärken die Angst, was wiederum zu noch schnellerer Atmung führt. Viele Betroffene entwickeln unbewusst eine oberflächliche Brustatmung als Gewohnheit, was sie anfälliger für weitere Hyperventilationsepisoden macht.

Symptome und Auswirkungen von Hyperventilation

Die körperlichen Symptome einer Hyperventilation sind vielfältig und können sehr beunruhigend sein. Typische Anzeichen sind Schwindel, Benommenheit, Kribbeln in Händen und Füßen (Parästhesien), Muskelkrämpfe oder -verkrampfungen, besonders um den Mund herum. Viele Betroffene berichten auch von einem Gefühl der Luftnot, obwohl objektiv genug Sauerstoff vorhanden ist.

Weitere häufige Begleiterscheinungen sind Herzrasen, Brustenge, Übelkeit, Sehstörungen oder das Gefühl von Unwirklichkeit (Derealisation). Diese Symptome entstehen durch die Veränderung des Säure-Basen-Haushalts im Blut und die damit verbundenen Auswirkungen auf das Nervensystem und die Durchblutung. Besonders das Kribbeln entsteht durch eine veränderte Kalzium-Verfügbarkeit in den Nerven.

Die psychischen Auswirkungen sind nicht zu unterschätzen: Viele Menschen entwickeln eine Angst vor der Angst (Erwartungsangst) und meiden bestimmte Situationen. Dies kann zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität führen. Aus funktioneller Sicht ist wichtig zu verstehen, dass chronische Hyperventilation auch zu dauerhaften Veränderungen der Atemgewohnheiten führen kann, die das Nervensystem in einem ständigen Alarmzustand halten.

Atemtechniken gegen Hyperventilation anwenden

Die Bauchatmung ist eine der wirksamsten Techniken gegen akute Hyperventilation. Lege eine Hand auf die Brust und eine auf den Bauch. Atme bewusst so, dass sich nur die Hand auf dem Bauch hebt und senkt, während die Hand auf der Brust möglichst ruhig bleibt. Diese tiefe Zwerchfellatmung aktiviert den Parasympathikus und beruhigt das Nervensystem natürlich.

Eine weitere bewährte Methode ist die 4-7-8-Atmung: Atme durch die Nase für 4 Sekunden ein, halte den Atem für 7 Sekunden an und atme durch den Mund für 8 Sekunden aus. Diese Technik verlangsamt die Atmung effektiv und hilft dabei, das CO₂-Gleichgewicht wiederherzustellen. Wiederhole diesen Zyklus 3-4 Mal, um eine spürbare Beruhigung zu erreichen.

Das bewusste Verlangsamen der Ausatmung ist besonders wichtig bei Hyperventilation. Mache die Ausatmung doppelt so lang wie die Einatmung – zum Beispiel 4 Sekunden einatmen und 8 Sekunden ausatmen. Du kannst auch in eine Papiertüte atmen, um das ausgeatmete CO₂ wieder einzuatmen, aber dies sollte nur kurzzeitig und unter Aufsicht geschehen. Langfristig ist es wichtiger, durch regelmäßiges Atemtraining eine gesunde Atemgewohnheit zu entwickeln.

Hyperventilation mag beängstigend sein, aber mit dem richtigen Verständnis und gezielten Atemtechniken lässt sie sich gut bewältigen. Regelmäßiges Atemtraining stärkt nicht nur deine Fähigkeit, akute Episoden zu meistern, sondern kann auch präventiv wirken und deine allgemeine Stressresilienz verbessern.

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Lars Boob

Lars verbindet Atem, Bewegung und Berührung zu einem ganzheitlichen Weg der Entspannung und Selbstentfaltung. Als Breathwork Trainer und Qigong-Lehrer erforscht er, wie Atmung, Meditation und Massagen das Nervensystem beruhigen und die Lebensenergie in Fluss bringen. Mit Leichtigkeit und Achtsamkeit hilft er Menschen, tiefer durchzuatmen, loszulassen und sich rundum wohlzufühlen.
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