In der traditionellen chinesischen Medizin gehört die Milz zur Wandlungsphase Erde und spielt eine zentrale Rolle in der Qi-Produktion und im Verdauungssystem. Sie bildet gemeinsam mit dem Magen die sogenannte „Mitte“ und ist für die Umwandlung und den Transport von Nährstoffen im Körper entscheidend.
Kriterium | Beschreibung |
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Zugehörige Wandlungsphase | Erde |
Jahreszeit | Spätsommer bzw. Übergangszeiten zwischen den Jahreszeiten |
Element | Erde |
Klima | Feuchtigkeit |
Emotion | Grübeln, Sorgen |
Organ-Zuordnung | Milz (Yin-Organ), Magen (Yang-Partnerorgan) |
Geschmack | Süß |
Körpergewebe | Muskeln, Bindegewebe |
Öffnet sich in | Den Mund und zeigt sich in der Gesundheit der Lippen |
Körperflüssigkeit | Speichel |
Farbe | Gelb |
Klang der Stimme | Singen |
Geistige Kraft | Yi (Konzentration, Gedächtnis, Intellekt) |
Aufgabe und Funktion | Transformiert und transportiert Nährstoffe, produziert und kontrolliert das Qi und Blut, hält das Blut in den Gefäßen, unterstützt den Aufbau und die Stärkung von Muskeln und Bindegewebe |
Pathologien bei Störungen | Müdigkeit, Verdauungsstörungen, Blähungen, Appetitverlust, weicher Stuhl oder Durchfall, Schwächegefühl in den Gliedern, Blutungen (z. B. Zahnfleischbluten oder blaue Flecken) |
Verlauf Milz-Meridian | Spleen (SP) – verläuft vom großen Zeh über die Innenseite des Beins, durch den Bauchraum bis zur Brust |
Hauptpunkte auf dem Milz-Meridian | – SP 3 (Taibai) – stärkt die Milz, hilft bei Verdauungsproblemen und Müdigkeit – SP 6 (Sanyinjiao) – harmonisiert Milz, Leber und Niere, fördert die Verdauung und die Blutzirkulation – SP 9 (Yinlingquan) – beseitigt Feuchtigkeit, gut bei Verdauungsbeschwerden und Schweregefühl – SP 21 (Dabao) – Luo-Punkt des großen Netzgefäßes der Milz, fördert die Zirkulation des Qi und hilft bei allgemeiner Körperschwäche |
Zusammenhang mit anderen Organen | Die Milz bildet zusammen mit dem Magen das Erd-Element. Sie arbeitet eng mit Lunge (für die Verteilung des Qi) und Herz (Blutzirkulation) zusammen. Eine gesunde Milz unterstützt Niere und Leber und spielt eine Schlüsselrolle im gesamten Verdauungssystem. |
Unterstützende Ernährung | Gekochte und warme Speisen wie Suppen, Breie und gedünstetes Gemüse; leicht süße Lebensmittel wie Kürbis, Karotten, Süßkartoffeln; leicht scharf und wärmend wie Ingwer; kalt-feuchte oder fettige Speisen, Rohkost und zuckerhaltige Speisen meiden |
Geeignete Therapien und Anwendungen | Akupunktur (besonders an Milz- und Magenpunkten), Moxibustion zur Stärkung der Mitte, Qi Gong und Tai Chi zur Förderung des Qi-Flusses, Kräutertherapie zur Stärkung der Milz und zur Beseitigung von Feuchtigkeit |
Funktionelle Aspekte der Milz
- Qi-Produktion und Verdauung: Die Milz ist das zentrale Organ für die Umwandlung und den Transport von Nahrung in Qi und Blut. Sie hilft dabei, Nährstoffe in Energie umzuwandeln und an den ganzen Körper weiterzuleiten.
- Kontrolle des Blutes: Die Milz hält das Blut in den Gefäßen und verhindert Blutungen. Ein Milz-Qi-Mangel kann zu Symptomen wie Zahnfleischbluten, blauen Flecken oder schweren Menstruationsblutungen führen.
- Regulierung der Feuchtigkeit: Die Milz kontrolliert den Wasserhaushalt des Körpers und leitet überschüssige Feuchtigkeit ab. Eine Milz-Schwäche kann zu Ansammlungen von Feuchtigkeit im Körper führen, was sich als Schweregefühl, Wassereinlagerungen oder Schleim bemerkbar macht.
- Beeinflusst Muskeln und Bindegewebe: Eine gesunde Milz stärkt die Muskeln und das Bindegewebe. Schwäche und Müdigkeit in den Gliedmaßen können auf eine Milz-Schwäche hindeuten.
- Emotionale und mentale Einflüsse: Die Milz ist eng mit dem Denken, der Konzentration und dem Gedächtnis verbunden. Grübeln und Sorgen belasten die Milz und können zu Qi-Stagnation und Verdauungsproblemen führen.
Störungen und ihre Symptome
- Milz-Qi-Mangel: Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Völlegefühl nach dem Essen, weicher Stuhl, blasse Gesichtsfarbe, allgemeine Schwäche.
- Milz-Yang-Mangel: Kalte Hände und Füße, kaltes Gefühl im Bauch, wässriger Durchfall, Müdigkeit, Anfälligkeit für Erkältungen.
- Milz-Qi-Senkung: Organprolaps (z. B. Magen, Gebärmutter), Müdigkeit, häufiges Urinieren, Durchfall.
- Milz und Feuchtigkeit: Schweregefühl, Schleimbildung, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Blähungen, Wassereinlagerungen.
- Milz kontrolliert das Blut nicht: Blutungen wie Zahnfleischbluten, leichte blaue Flecken, schwere Menstruation.