Die Leber spielt eine zentrale Rolle in der Qi-Dynamik in der TCM und ist essenziell für die Regulierung der Emotionen. Sie gehört zur Wandlungsphase Holz und ist maßgeblich an der Speicherung des Blutes und der Harmonisierung des Energieflusses beteiligt.
| Kriterium | Beschreibung |
|---|---|
| Zugehörige Wandlungsphase | Holz |
| Jahreszeit | Frühling |
| Element | Holz |
| Klima | Wind |
| Emotion | Wut, Zorn |
| Organ-Zuordnung | Leber (Yin-Organ), Gallenblase (Yang-Partnerorgan) |
| Geschmack | Sauer |
| Körpergewebe | Sehnen und Bänder |
| Öffnet sich in | Die Augen (Sehkraft und Klarheit des Blickes) |
| Körperflüssigkeit | Tränen |
| Farbe | Grün |
| Klang der Stimme | Schreien |
| Geistige Kraft | Hun (Lebensplanung, Träume, Visionen) |
| Aufgabe und Funktion | Speicherung des Blutes, Regulierung und Harmonisierung des Qi-Flusses im Körper, fördert die Geschmeidigkeit der Bewegung und Emotionen, unterstützt Sehnen, Bänder und die Augen |
| Pathologien bei Störungen | Spannungsgefühl in den Muskeln, Gereiztheit, Depression, Augenprobleme, PMS-Symptome, Kopfschmerzen, Verdauungsbeschwerden, Stagnation und Qi-Stau |
| Verlauf Leber-Meridian | Leber (Le) – verläuft vom großen Zeh entlang der Innenseite des Beins, über den Bauchraum und endet seitlich der Brust |
| Hauptpunkte auf dem Leber-Meridian | – Le 3 (Taichong) – wichtigster Punkt zur Regulierung des Leber-Qi, lindert Stress und Kopfschmerzen – Le 2 (Xingjian) – klärt Leber-Hitze, hilfreich bei Gereiztheit und Augenerkrankungen – Le 8 (Ququan) – stärkt das Blut, nährt Sehnen und Bänder – Le 14 (Qimen) – Vorder-Mu-Punkt der Leber, entlastet den Brustraum und fördert die Zirkulation |
| Zusammenhang mit anderen Organen | Die Leber arbeitet eng mit der Gallenblase zusammen. Sie harmonisiert mit dem Herzen (Emotionen), der Milz (Verdauung und Blut), der Lunge (Qi-Verteilung) und der Niere (Essenz). Leber und Herz beeinflussen die Emotionen, insbesondere in stressigen oder wütenden Situationen. |
| Unterstützende Ernährung | Bittere und leicht saure Lebensmittel, grüne Blattgemüse, Artischocken, Spargel, Kurkuma, Zitronen; sollte fettige, schwere und stark verarbeitete Lebensmittel meiden, die den Leber-Qi-Fluss behindern können |
| Geeignete Therapien und Anwendungen | Akupunktur zur Regulierung des Leber-Qi, Kräutertherapie zur Klärung von Hitze und Stagnation, Meditation und Atemübungen zur Stressbewältigung, Qi Gong und Tai Chi zur Förderung des Qi-Flusses, Dehnübungen zur Stärkung der Sehnen und Bänder |
Verlauf Lebermeridian
Der Lebermeridian beginnt am lateralen Nagelwinkel der großen Zehe und verläuft über die mediale Innenseite des Beins und Oberschenkels zum Genitalbereich, dann zum Unterbauch und endet seitlich am unteren Brustkorb. Von dort geht die Energie weiter zum Lungenmeridian (beginnt in der Brustregion), womit der Kreislauf der 12 Hauptmeridiane geschlossen wird.
Funktionelle Aspekte der Leber
- Speicherung und Verteilung des Blutes: Die Leber speichert das Blut und reguliert dessen Verteilung, besonders während der Ruhephasen. Sie sorgt dafür, dass das Blut bei Bedarf den Muskeln zur Verfügung steht und das ganze System harmonisch funktioniert.
- Regulierung des Qi-Flusses: Die Leber fördert den gleichmäßigen Qi-Fluss im Körper und spielt eine Schlüsselrolle in der Energiedynamik. Ein blockiertes Leber-Qi kann zu Spannungen, Kopfschmerzen und Verdauungsstörungen führen.
- Pflege der Sehnen und Bänder: Die Leber stärkt Sehnen und Bänder und ist für die Beweglichkeit des Körpers verantwortlich. Mangelndes Leber-Blut kann zu schwachen, steifen oder schmerzenden Sehnen und Muskeln führen.
- Beeinflussung der Augen und des Sehens: Die Leber öffnet sich in den Augen und spielt eine Rolle für die Sehkraft. Leber-Dysfunktionen können zu trockenen, gereizten oder geröteten Augen führen und die Sehfähigkeit beeinträchtigen.
- Regulation der Emotionen und des Hun (Seele): Die Leber beherbergt den „Hun“ – den spirituellen Aspekt der Seele, der mit Visionen, Kreativität und Träumen verbunden ist. Ein harmonisches Leber-Qi fördert eine ausgeglichene emotionale und geistige Stärke.
Lebermeridian Symptome
- Leber-Qi-Stagnation: Spannung, Reizbarkeit, Engegefühl im Brustbereich, Kopfschmerzen, PMS, Verdauungsprobleme, Stimmungsschwankungen.
- Leber-Blut-Mangel: Müdigkeit, trockene Augen, Blässe, Schwindel, eingeschränkte Sehkraft, schwache Sehnen und Bänder, Haarausfall.
- Leber-Yang-Anstieg: Kopfschmerzen, Gereiztheit, Schwindel, hoher Blutdruck, Ohrensausen.
- Leber-Hitze: Rote und gereizte Augen, schnelle Gereiztheit, Schlaflosigkeit, starke Kopfschmerzen, Bittergeschmack im Mund.
- Leber-Wind: Zittern, Schwindel, Krämpfe und bei schwerem Verlauf Lähmungen (z. B. bei innerem Wind).
Emotionale und geistige Einflüsse
Die Leber beeinflusst stark das emotionale Gleichgewicht. Bei Störungen des Leber-Qi kommt es häufig zu emotionaler Instabilität, Reizbarkeit und Wut. Eine gut funktionierende Leber verleiht dagegen Durchsetzungskraft, Kreativität und Klarheit im Denken. Dysfunktionen in der Leber können sich wie folgt äußern:
Stress und Spannung: Die Leber reagiert empfindlich auf Stress. Stress und Anspannung wirken direkt auf den Qi-Fluss und können so Spannungen im Körper und im Geist hervorrufen.
Gereiztheit und Wut: Die Leber ist eng mit der Emotion Wut verbunden. Ein blockiertes oder erhitztes Leber-Qi führt zu emotionalen Ausbrüchen, Frustration oder sogar depressiven Stimmungen.
Kreativität und Entschlusskraft: Die Leber beherbergt den Hun, der für das Planen und die Schaffung von Visionen zuständig ist. Ein harmonisches Leber-Qi unterstützt Entschlusskraft und Inspiration, während eine blockierte Leber zu Unentschlossenheit und fehlender Zielorientierung führt.
Lebermeridian und innere Organe
In der TCM arbeitet kein Organ isoliert. Die Leber ist ein zentraler Knotenpunkt im Netzwerk der Organfunktionen und steht in dynamischen Beziehungen zu allen anderen Organsystemen. Diese Interaktionen werden oft durch den Fünf-Elemente-Zyklus (Sheng- und Ke-Zyklus) beschrieben.
Leber und Gallenblase (Holz-Partner)
Die Gallenblase ist das Yang-Partnerorgan der Leber. Während die Leber (Yin) für die strategische Planung und Speicherung zuständig ist, trifft die Gallenblase (Yang) die Entscheidungen und gibt den Impuls zur Handlung. Eine Leber-Qi-Stagnation führt oft zu Unentschlossenheit (schwaches Gallenblasen-Qi).
Leber und Milz (Holz kontrolliert Erde)
Dies ist eine der klinisch wichtigsten Beziehungen. Die Leber sorgt für den freien Qi-Fluss, der die Verdauungsfunktionen der Milz (Transformation und Transport von Nahrung) unterstützt. Wenn das Leber-Qi stagniert, kann es die Milz „angreifen“ oder „überkontrollieren“. Dies führt zu typischen stressbedingten Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen, Reizdarmsyndrom oder Appetitlosigkeit.
Leber und Herz (Blut und Emotionen)
Die Leber speichert das Blut, das Herz bewegt es. Ein Leber-Blut-Mangel kann direkt zu einem Herz-Blut-Mangel führen, was sich in Symptomen wie Herzklopfen, innerer Unruhe und Schlafstörungen äußert. Emotional gesehen kann eine Leber-Qi-Stagnation (Frustration, Wut) leicht zu „Herz-Feuer“ (Ängstlichkeit, Manie) aufsteigen und den Geist (Shen), der im Herzen wohnt, beunruhigen.
Leber und Lunge (Qi-Dynamik)
Die Leber sorgt für das Aufsteigen und die Ausbreitung des Qi im Körper, während die Lunge für das Absteigen des Qi verantwortlich ist. Diese beiden Organe balancieren die vertikale Qi-Bewegung. Unterdrückte Trauer (Lungen-Emotion) kann den Qi-Fluss blockieren und die Leber stagnieren lassen. Umgekehrt kann aufsteigendes Leber-Feuer die Lunge schädigen und zu Husten mit Wutausbrüchen führen.
Leber und Niere (Mutter-Sohn-Beziehung)
Nach dem Nährzyklus der Fünf Elemente ist die Niere (Wasser) die „Mutter“ der Leber (Holz). Das Nieren-Yin und die Essenz (Jing) nähren das Leber-Blut und das Leber-Yin. Eine Schwäche der Nieren, oft durch chronische Überarbeitung oder Alterung, führt daher häufig zu einem Leber-Blut- oder Leber-Yin-Mangel, was sich in Symptomen wie trockenen Augen, brüchigen Nägeln, Schwindel und innerer Hitze äußert.
Lebermeridian Blockade lösen
Eine Blockade im Leber-Meridian, in der TCM als Leber-Qi-Stagnation bezeichnet, ist eines der häufigsten Muster in der modernen, oft stressgeplagten Lebensweise. Sie ist vergleichbar mit einem Staudamm in einem Fluss: Die Energie kann nicht mehr frei fließen, was zu Druck, Frustration und einer Vielzahl körperlicher und emotionaler Symptome führt. Glücklicherweise gibt es zahlreiche ganzheitliche Methoden, um diesen Stau aufzulösen und die Lebensenergie (Qi) wieder in einen harmonischen Fluss zu bringen.
Bewegung und Dehnung – Den Fluss wiederherstellen
Die Leber liebt freie, fließende Bewegung. Starres Sitzen und mangelnde Aktivität fördern Stagnation.
- Qigong und Tai Chi: Diese Praktiken sind ideal, da sie langsame, fließende Bewegungen mit tiefer Atmung kombinieren. Übungen wie „Der Kranich breitet seine Flügel aus“ oder Drehbewegungen für die Wirbelsäule helfen, den Brustkorb zu öffnen und das Qi zu bewegen.
- Gezielte Dehnübungen: Der Lebermeridian verläuft an der Innenseite der Beine. Dehnungen der Beininnenseiten (Adduktoren) und seitliche Dehnungen des Rumpfes können den Meridian direkt stimulieren und Blockaden lösen.
- Spaziergänge in der Natur: Besonders im Frühling (die Jahreszeit der Leber) hilft Bewegung an der frischen Luft, die expansive Energie des Holzelements zu leben und inneren Druck abzubauen.
Atem und Achtsamkeit – Emotionen regulieren
Stress und unterdrückte Emotionen sind die Hauptursachen für Leber-Qi-Stagnation.
- Tiefe Bauchatmung (Zwerchfellatmung): Eine tiefe, bewusste Atmung massiert die inneren Organe, einschließlich der Leber. Sie aktiviert den Parasympathikus (den „Ruhenerv“) und signalisiert dem Körper, dass er entspannen darf.
- Meditation: Regelmäßige Meditation hilft, emotionale Reaktionen wie Wut und Frustration nicht zu unterdrücken, sondern bewusst wahrzunehmen und loszulassen, bevor sie sich als Blockade im Körper festsetzen.
Akupressur – Selbsthilfe für den Alltag
Bestimmte Punkte auf dem Lebermeridian können durch sanften Druck stimuliert werden.
- Le 3 (Taichong): Dieser Punkt liegt auf dem Fußrücken zwischen dem großen und dem zweiten Zeh. Massieren Sie ihn mit kreisenden Bewegungen für 1-2 Minuten auf beiden Seiten. Er gilt als das „große Ventil“, um angestauten Frust und Stress abzulassen und den Qi-Fluss im gesamten Körper zu harmonisieren.
Ernährung – Die Leber sanft entlasten
Die richtige Ernährung kann die Leber in ihrer Entgiftungs- und Regulierungsfunktion unterstützen.
- Saure und grüne Lebensmittel: Der saure Geschmack (in Maßen) bewegt das Leber-Qi. Integrieren Sie Zitronenwasser, grünes Blattgemüse (Spinat, Rucola), Brokkoli und Kräuter wie Petersilie und Minze in Ihre Ernährung.
- Vermeiden, was blockiert: Reduzieren Sie schwere, fettige und frittierte Speisen, übermäßigen Alkoholkonsum und stark verarbeitete Lebensmittel. Diese belasten die Leber und behindern den freien Fluss des Qi.
Emotionaler Ausdruck – Wut einen Kanal geben
Unterdrückte Wut ist pures Gift für die Leber. Es ist essenziell, gesunde Wege zu finden, um diese kraftvolle Emotion auszudrücken.
- Kreative Ventile: Malen, Tanzen, Schreiben oder Musizieren können helfen, aufgestaute Gefühle auszudrücken.
- Bewusste Kommunikation: Lernen Sie, Ihre Bedürfnisse und Grenzen klar und respektvoll zu kommunizieren, anstatt Frustration anzusammeln.
Spirituelle Bedeutung des Lebermeridians
In der tiefgründigen Weisheit der TCM ist jedes Organ nicht nur eine biologische Einheit, sondern auch der Sitz einer bestimmten seelisch-geistigen Kraft. Die Leber beherbergt den Hun (魂), der oft als die „Ätherische Seele“ oder „Wanderseele“ übersetzt wird. Der Hun ist der Aspekt unseres Geistes, der für Visionen, Lebensplanung, Kreativität und Träume verantwortlich ist.
Der Hun als innerer Architekt
Stellen Sie sich den Hun als den Architekten Ihres Lebens vor. Er entwirft die Blaupausen, träumt von den Möglichkeiten und gibt uns die Fähigkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen und eine Zukunftsvision zu entwickeln.
- Bei harmonischem Leber-Qi: Ist die Leber gesund und das Qi fließt frei, ist der Hun fest verankert. Dies äußert sich in Klarheit über den eigenen Lebensweg, Entschlusskraft, Inspiration und einem Gefühl von Sinnhaftigkeit. Träume sind oft klar und aufschlussreich, und wir können Pläne schmieden und diese mit Mut und Zuversicht verfolgen.
- Bei gestörtem Leber-Qi: Eine blockierte oder geschwächte Leber kann den Hun nicht richtig beherbergen. Die spirituellen Folgen sind oft ein Gefühl der Ziellosigkeit, Unentschlossenheit und eine Unfähigkeit, die eigene Zukunft zu planen. Man fühlt sich „festgefahren“ oder verloren. Die Kreativität stagniert, und die Träume können unruhig, wirr oder albtraumhaft sein, da der Hun nachts unruhig umherwandert.
Wachstum, Wandel und Durchbruchskraf
Die spirituelle Energie der Leber ist eng mit dem Holzelement und der Kraft des Frühlings verbunden. So wie ein junger Trieb im Frühling mit unbändiger Kraft durch die Erde bricht, um zum Licht zu wachsen, verleiht uns eine gesunde Leber die spirituelle Kraft für persönliches Wachstum und Transformation. Sie gibt uns den Mut, alte Muster zu durchbrechen, Hindernisse zu überwinden und unser volles Potenzial zu entfalten. Die Emotion Wut ist in ihrer konstruktiven Form die reine Energie des Durchbruchs und der Veränderung.
Die Pflege des Lebermeridians ist daher nicht nur eine Frage der körperlichen Gesundheit, sondern ein Weg, sich mit der eigenen Lebensvision zu verbinden und die Seele zu nähren.
Lebermeridian stärken
Neben dem Lösen von Blockaden ist es entscheidend, die Leber proaktiv zu stärken und zu nähren, um ihre Vitalität und ihre vielfältigen Funktionen langfristig zu erhalten. Eine starke Leber ist die Basis für emotionale Ausgeglichenheit, körperliche Geschmeidigkeit und klare Lebensvisionen.
1. Leber-Blut und Leber-Yin nähren:
- Ernährung: Konzentrieren Sie sich auf blutbildende und Yin-nährende Lebensmittel. Dazu gehören dunkles Blattgemüse, Beeren (insbesondere Goji-Beeren), rotes Fleisch (in Maßen), Eier, Algen, Pilze und Vollkornprodukte. Süßkartoffeln und Datteln können ebenfalls helfen. Vermeiden Sie übermäßigen Konsum von scharfen, trocknenden oder stark erhitzenden Lebensmitteln, die das Yin aufbrauchen können.
- Ausreichend Schlaf und Ruhe: Da die Leber das Blut während der Ruhephasen speichert und reinigt, ist ein tiefer, erholsamer Schlaf (idealerweise vor Mitternacht beginnend) essenziell. Planen Sie bewusst Pausen und Zeiten der Entspannung ein, um das System nicht zu überfordern.
- Kräuter und Nahrungsergänzungsmittel: Bestimmte TCM-Kräuter wie Dang Gui (Angelica sinensis), Shu Di Huang (Rehmannia glutinosa praeparata) oder He Shou Wu (Polygonum multiflorum) können das Leber-Blut und -Yin nähren. Konsultieren Sie hierfür einen erfahrenen TCM-Therapeuten.
2. Stressmanagement und emotionale Kultivierung:
- Achtsamkeit und Meditation: Regelmäßige Praxis hilft, den Geist zu beruhigen und emotionale Reaktionen zu modulieren, bevor sie sich als Stagnation manifestieren.
- Kreativer Ausdruck: Finden Sie Ventile für Ihre Kreativität und Emotionen, sei es durch Kunst, Musik, Schreiben oder Gartenarbeit. Dies ermöglicht einen gesunden Fluss der Lebensenergie und beugt emotionalen Staus vor.
- Grenzen setzen: Lernen Sie, „Nein“ zu sagen und Ihre eigenen Bedürfnisse zu priorisieren, um Überforderung und Frustration zu vermeiden.
3. Sanfte Bewegung und Dehnung:
- Regelmäßige, moderate Bewegung: Spaziergänge, Yoga, Qi Gong oder Tai Chi fördern den kontinuierlichen, harmonischen Qi-Fluss, ohne den Körper zu überanstrengen.
- Dehnungen: Besonders Dehnungen der Beininnenseiten und seitliche Rumpfdehnungen unterstützen die Flexibilität der Sehnen und Bänder, die der Leber zugeordnet sind.
4. Entgiftung und Leberentlastung:
- Hydration: Ausreichend Wasser trinken unterstützt die Entgiftungsfunktion der Leber.
- Vermeidung von Toxinen: Reduzieren Sie die Belastung durch Alkohol, Nikotin, unnötige Medikamente und chemische Zusatzstoffe in Lebensmitteln.
- Bitterstoffe: Bittere Lebensmittel wie Artischocken, Löwenzahn, Chicorée oder Rucola können die Leberfunktion anregen und unterstützen.
Durch die konsequente Integration dieser stärkenden Maßnahmen kann die Leber ihre Aufgaben optimal erfüllen und zu einem Gefühl von innerer Ruhe, klarer Vision und Vitalität beitragen.
Alle 14 Punkte des Lebermeridians
Le 1 – Dadun (大敦) – „Große Fülle“
- Lage: Lateraler Nagelwinkel der großen Zehe (zur 2. Zehe hin), ca. 0,1 cun vom Nagelwinkel
- Funktion: Jing-Punkt (Brunnenpunkt), Holz-Punkt, reguliert Leber-Qi, behandelt Hernien, Uterusblutungen und Bewusstseinsstörungen
Le 2 – Xingjian (行间) – „Zwischen den Linien“
- Lage: Auf dem Fußrücken, in der Vertiefung proximal der Schwimmhaut zwischen der 1. und 2. Zehe
- Funktion: Ying-Punkt (Quellpunkt), Feuer-Punkt, klärt Leber-Feuer, wichtiger Punkt bei Kopfschmerzen, Migräne, Augenproblemen und Bluthochdruck
Le 3 – Taichong (太冲) – „Großer Ansturm“
- Lage: Auf dem Fußrücken, in der Vertiefung distal der Verbindung zwischen dem 1. und 2. Mittelfußknochen
- Funktion: Shu-Punkt (Transport), Yuan-Punkt (Quellpunkt), Erde-Punkt, beruhigt Leber, reguliert Qi-Fluss, senkt Yang, einer der wichtigsten Akupunkturpunkte überhaupt, behandelt Stress, Kopfschmerzen, Bluthochdruck, Menstruationsstörungen, Schlaflosigkeit
Le 4 – Zhongfeng (中封) – „Mittleres Siegel“
- Lage: Auf dem Fußrücken, in der Vertiefung medial der Sehne des M. tibialis anterior, auf Höhe der Spitze des Malleolus medialis
- Funktion: Jing-Punkt (Flusslauf), Metall-Punkt, reguliert Leber, behandelt Hernien und Genitalprobleme
Le 5 – Ligou (蠡沟) – „Schneckengraben“
- Lage: 5 cun oberhalb der Spitze des Malleolus medialis, in der Mitte der medialen Tibiakante
- Funktion: Luo-Punkt (Durchgangspunkt), reguliert Leber, behandelt Menstruationsstörungen, Dysurie und Genitalprobleme
Le 6 – Zhongdu (中都) – „Zentrale Hauptstadt“
- Lage: 7 cun oberhalb der Spitze des Malleolus medialis, in der Mitte der medialen Tibiakante
- Funktion: Xi-Punkt (Ansammlungspunkt), stoppt Blutungen, behandelt akute Unterbauchschmerzen und Menstruationsstörungen
Le 7 – Xiguan (膝关) – „Kniepass“
- Lage: Posterior und inferior des medialen Condylus tibiae, 1 cun posterior von Mi 9, am hinteren unteren Ende der Tibia
- Funktion: Behandelt Knieschmerzen und Beinödeme
Le 8 – Ququan (曲泉) – „Gekrümmte Quelle“
- Lage: Am medialen Ende der Kniekehlenfalte, in der Vertiefung vor den Sehnen des M. semitendinosus und M. semimembranosus, bei gebeugtem Knie
- Funktion: He-Punkt (Vereinigungspunkt), Wasser-Punkt, nährt Leber-Yin und Blut, behandelt Genitalprobleme, Menstruationsstörungen, Knieschmerzen
Le 9 – Yinbao (阴包) – „Yin-Umhüllung“
- Lage: 4 cun oberhalb der medialen oberen Kniescheibenecke, zwischen M. vastus medialis und M. sartorius
- Funktion: Reguliert Menstruation, behandelt Dysurie und Unterbauchschmerzen
Le 10 – Zuwuli (足五里) – „Fünf Entfernungen am Fuß“
- Lage: 3 cun unterhalb von Le 11, am medialen Oberschenkel
- Funktion: Reguliert Leber-Qi im unteren Jiao, behandelt Genitalprobleme
Le 11 – Yinlian (阴廉) – „Yin-Ecke“
- Lage: 2 cun unterhalb von Le 12, am medialen Oberschenkel
- Funktion: Reguliert Menstruation, behandelt Unterbauchschmerzen
Le 12 – Jimai (急脉) – „Dringendes Gefäß“
- Lage: 2,5 cun lateral der vorderen Mittellinie, lateral und inferior von Ren 2, lateral der A. femoralis
- Funktion: Reguliert Leber-Qi im unteren Jiao, behandelt Hernien und Genitalschmerzen
Le 13 – Zhangmen (章门) – „Glänzendes Tor“
- Lage: Am freien Ende der 11. Rippe, auf der Axillarlinie
- Funktion: Mu-Punkt (Alarmpunkt) der Milz, Treffpunkt mit Gallenblase, einflussreicher Punkt für Zang-Organe, harmonisiert Leber und Milz, behandelt Verdauungsstörungen, Hypochondrienschmerzen, wichtiger Punkt bei Leber-Milz-Disharmonie
Le 14 – Qimen (期门) – „Zyklustor“
- Lage: Im 6. Interkostalraum, 4 cun lateral der vorderen Mittellinie, direkt unterhalb der Brustwarze
- Funktion: Mu-Punkt (Alarmpunkt) der Leber, reguliert Leber-Qi, behandelt Hypochondrienschmerzen, Verdauungsstörungen, emotionale Probleme, Menstruationsstörungen, wichtiger Punkt bei Leber-Qi-Stagnation




